Ulf Kämpfer

Archive


Kategorien


Meta


Ostern machen wir die Schotten dicht

Corona in Kiel

ukaempferukaempfer

Gerade nochmal die Kurve gekriegt: Die Kanzlerin und die Ministerpräsident*innen tagten bis in die Nacht, heraus kam eine generelle Verlängerung der Beschränkungen bis zum 18. April, vor allem aber ein 5-tägiger Oster-Lockdown, verschärfte Reiseregelungen und die Zulassung von Modellprojekten.

Die aktuellen Zahlen für Kiel

Nach gestern neun Infektionen ist die 7-Tage-Inzidenz in Kiel von 49 auf 51,5 gestiegen. Auswirkungen auf die bestehenden Lockerungen im Einzelhandel hat das erst einmal nicht. Aktuell infiziert sind 204 Menschen, in Quarantäne 507. 88 Kielerinnen sind bislang verstorben, zuletzt am 18. März die Bewohnerin eines Pflegeheims. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 108,1, in SH bei 60,2, das sind jeweils leichte Steigerungen.

Stabil sind in Kiel und Schleswig-Holstein bislang die Zahl der Intensivpatienten, sie war in den letzten Tagen gegen den Bundestrend sogar rückläufig. In Kiel werden aktuell sechs, in Schleswig-Holstein 44 Patientinnen intensivmedizinisch behandelt, davon werden 20 beatmet. Auch die Sterbefälle verharren noch auf niedrigem Niveau.

Das Impfen geht weiter, in Kiel mit jetzt vier, ab nächstem Montag fünf Impflinien im Impfzentrum. Heute werden in SH ab 17.00 Uhr weitere 60.000 Impftermine freigeschaltet. Erfreulicherweise ist die Akzeptanz von Astrazeneca trotz aller Diskussionen hoch. Zehn Prozent der Schleswig-Holsteinerinnen haben mittlerweile mindestens die erste Impfung erhalten, das Tempo zieht an, nach Ostern sollen auch die Hausärzte einbezogen werden.

Immer wichtiger werden die Schnell- und Selbsttests. Richtig los ist es jetzt in den Schulen gegangen, aber auch in Kitas und vielen Unternehmen wird es normal werden, dass man sich testen lassen kann. Und die sechs Testzentren und viele Apotheken in Kiel bieten weiterhin unkompliziert kostenlose Schnelltests an.

Ein neues, dringend notwendiges Instrument sind die sogenannten Modellprojekte, mit denen regional bestimmte Bereiche des öffentlichen Lebens geöffnet werden können, um Erfahrungen zu sammeln, wie wir „mit dem Virus“ leben können. Voraussetzung dafür sind vorherige Schnelltests, digitale Kontaktnachverfolgung und strenge Hygienekonzepte. In anderen Bundesländern haben erste Projekte stattgefunden, z.B. Kulturveranstaltungen in Berlin oder Fußball mit Zuschauer*innen in Rostock.

Wir sind in Kiel dabei, solche Modellprojekte zu entwickeln. Gestern haben wir erste Gespräche mit den Sportvereinen geführt, welche Sportarten in einem Modellprojekt wieder ermöglicht werden könnten, z.B. Schwimmunterricht. Auch Theater- und Konzertaufführungen wären mir ein wichtiges Anliegen, es gibt viele Ideen aus verschiedenen Bereichen, die wir prüfen und mit der Landesregierung besprechen werden.

Aufgrund der relativ geringen Inzidenz in Kiel, den großen Testkapazitäten und der Kompetenz von Hochschulen und Krankenhäusern, zusammen mit unserem Gesundheitsamt solche Modellprojekte zu begleiten, sehen wir für Kiel hier große Möglichkeiten, unseren Beitrag zum besseren Ausbalancieren von Gesundheitsschutz und Lockerungen zu leisten.

Vieles wird in den nächsten Tagen für SH durch die Landesregierung erst konkretisiert werden müssen. Was ist mit Urlaub innerhalb des Bundeslandes? Was mit der Außengastronomie? In jeder Hinsicht gilt: Die Lage bleibt auf allen Ebenen angespannt. Jeder Tag bringt sowohl besorgniserregende als auch Zuversicht spendende Neuigkeiten. Konstant ist allein die Unsicherheit. Grund genug, dass wir alle uns weiter an die geltenden Regeln halten, um die dritte Welle so schnell und so gut es geht in den Griff zu bekommen.

Bleibt gesund und passt auf euch auf!

Foto von Kaique Rocha von Pexels

Kommentare 0
There are currently no comments.